Museum und Gedenkstätte Seelower Höhen

Ein Ort des Erinnerns und des Gedenkens: Die Seelower Höhen

Am 16. April 1945 - im letzten Jahr des Zweiten Weltkrieges - begann vor den Seelower Höhen die Berliner Operation der Roten Armee. Geplant war, innerhalb von sechs Tagen die Verteidigung der deutschen Wehrmacht zu zerschlagen, die Reichshauptstadt Berlin einzunehmen und den von Deutschland geführten Vernichtungskrieg zu beenden. Diese Operation dauerte jedoch bis zum 2. Mai 1945. Das Museum und die Gedenkstätte gelten als zentraler Erinnerungsort an die Schlacht.

 

Verteidigungsstellung Seelower Höhen

Bereits während der Kämpfe westlich der Oder, die am 31. Januar 1945 begannen, bereitete die deutsche Wehrmacht das Oderbruch und die Seelower Höhen zur Verteidigung vor. Es herrschte Mangel an ausgebildeten Soldaten, Waffen, Munition, Treibstoff und Ausrüstung. Dennoch sollten die deutschen Truppen einen bis zu zehnfach überlegenen Gegner aufhalten.
 
Der Ortsstützpunkt Seelow wurde von wie Ersatzkompanien der 20. Panzergrenadierdivision und zwei Volkssturmkompanien verteidigt. Am Abend des 17. April 1945 war Seelow von der Roten Armee eingenommen. Für den Durchbruch der gesamten Tiefe der deutschen Verteidigung benötigte sie zwei weitere Tage. Zehntausende Soldaten vieler Nationen starben bei den Kämpfen. Das Oderbruch, eine einzigartige Kulturlandschaft, war zerstört.

 

Gedenkstätte Seelower Höhen mit Denkmal von Lech Kerbel

 

Gedenkstätte der Befreiung

Der sowjetische Marschall G. K. Shukow ließ 1945 auf dem Seelower „Verschönerungsberg“ einen Soldatenfriedhof anlegen und ein von Lew Kerbel geschaffenes Denkmal errichten. 1972 wurde diese Anlage durch ein Museum erweitert und mit den „Waffen des Sieges“ ergänzt. Die „Gedenkstätte der Befreiung auf den Seelower Höhen“ war bis 1989 Bestandteil der DDR-Geschichtsdarstellung.
 
Nach dem politischen Umbruch 1989 veränderten sich der Auftrag der Gedenkstätte und die Erinnerungen an das Kriegsende. Kriegsteilnehmer vieler Nationen und ihre Familienangehörigen besuchten diesen historischen Ort. Die Gedenkstätte bewahrt ihre Erlebnisberichte und neu erschlossene Dokumente aus deutschen und russischen Archiven. Seelow ist zu einem internationalen Begegnungs- und Erinnerungsort geworden.
 

Führungen am authentischen Ort

Geschichte gemeinsam erleben: Der Oderbruchguide Klaus Ahrendt veranstaltet regelmäßig Führungen an der Gedenkstätte Seelower Höhen und Exkursionen zu den authentischen Orten der Schlacht um die Seelower Höhen