Eisenbahnbrücke Küstrin - Kostrzyn eröffnet.
Nun ist es soweit: Die Eisenbahnbrücke zwischen Küstrin-Kietz und Kostrzyn wurde nach dreieinhalb Jahren wieder eröffnet. Das Bauwerk, welches über die Oder führt, ist weltweit einzigartig. Die 266 Meter lange Brücke ist die erste Netzwerkbogenbrücke mit Carbonhängern und zweigleisig befahrbar. Nunmehr sind Geschwindigkeiten bis 120 km/h möglich. Bisher konnte dieser Abschnitt nur mit max. 30 km/h befahren werden.
Diese Eisenbahnüberführung verband früher Berlin mit Königsberg in Ostpreußen (heute: Kaliningrad in Russland) und war Teil der Ostbahn. 1867 wurde die Brücke während des Ersten Weltkrieges stark beschädigt. 1920 wurde sie provisorisch aus anderen zerstörten Brücken wiederhergerichtet. Im Zweiten Weltkrieg wurde sie auf Befehl von Heinz Reinefarth gesprengt.
Das Investitionsvolumen der Bahn betrug über 50 Millionen Euro und trägt somit für die Verbesserung der Lebenssituation der Menschen auf beiden Seiten der Oder bei. Sollte es später zu einer Elektrifizierung kommen, ist dieser Abschnitt dafür vorbereitet.
Zum Projekt gehörte auch der Ersatzneubau der 176 Meter langen Brücke über die Odervorflut und die Erneuerung der Gleisanlage auf dem Streckenabschnitt mit einer Länge von 1250 Metern. Der Bogen hat eine Spannweite von 130 Metern, die Breite beträgt 13 Meter und der Bogenstich 16 Meter.
Der Streckenabschnitt wurde mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2020 gesperrt und während der Bauzeit mit Kleinbussen im Schienenersatzverkehr bedient. Intensive Munitionssuche sowie der Rückbau der alten Brücken gingen dem Neubau voraus. Ein deutsch-/polnischer Staatsvertrag aus dem Jahre 2008 regelt die Zuständigkeit der Bundesrepublik Deutschland für Neubau und Instandhaltung der grenzübergreifenden Oderbrücken bei Frankfurt, Küstrin und Neurüdnitz.
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