Panorama von Küstrin um 1935, Öl auf Leinwand (220cm x 120cm) v. Norbert Streich, Rep. Tomasz Kulik | zur Startseite Panorama von Küstrin um 1935, Öl auf Leinwand (220cm x 120cm) v. Norbert Streich, Rep. Tomasz Kulik | zur Startseite

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In die Unterwelt von Schloss Fürstenstein

Die geheimnisumwitterten Tunnel unter Schloss Książ (Fürstenstein) bei Wałbrzych (Waldenburg) sollen teilweise für Besucher geöffnet werden. Die Anlagen waren zum Ende des Zweiten Weltkriegs von den Nationalsozialisten gebaut worden und wurden jüngst auch mit dem Standort des angeblichen Nazi-Goldzugs in Verbindung gebracht. Seit Ende des Zweiten Weltkrieges dienen sie dem Geophysischen Institut der Polnischen Akademie der Wissenschaften (IGF) als Messstation.

 

Kürzlich unterschrieben das IGF und der Magistrat von Wałbrzych als Eigner von Schloss Fürstenstein einen Vertrag über die touristische Nutzung von mehr als 3.200 Quadratmetern unterirdischer Anlagen. Sie befinden sich auf zwei Ebenen, die 15 und 50 Meter unterhalb des Schlosses gelegen sind. Der Zugang für Touristen war aufgrund der Forschungsaktivität bisher nur sehr eingeschränkt möglich. Das IGF betreibt dort eine Messstation, die wie an keinem anderen Ort in Polen Bodenschwingungen erfassen kann, wird diese aber in einen anderen, nahe gelegenen Bereich verlegen. Noch im kommenden Jahr soll vor Ort eine unterirdische Touristenroute eröffnen. Eine Ausstellung soll über die Entstehungsgeschichte der Tunnel informieren, soweit sie sich rekonstruieren lässt. Zudem wird ein Teil der Schau der Arbeit des IGF gewidmet sein.

 

Schloss Fürstenstein ist eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Woiwodschaft Dolnośląskie (Niederschlesien). Die Anfänge des mächtigen Baus liegen im 13. Jahrhundert. Im 16. Jahrhundert gelangte es in den Besitz des Adelsgeschlechts der Hochbergs. 1943 wurde es von den Nationalsozialisten beschlagnahmt, die es von Zwangsarbeitern zu einem der wichtigsten Punkte im Projekt „Riese“ ausbauen ließen. Unter diesem Codenamen waren auch die kilometerlangen Tunnelanlagen im nahe gelegenen Eulengebirge, der heutigen Sowie Góry, entstanden. Über deren Bestimmung wird noch immer gerätselt. Sollten dort Verstecke für Beutekunst entstehen, unterirdische Rüstungsanlagen oder geheime Forschungseinrichtungen für neue Waffensysteme? Bis heute werden immer wieder neue Abschnitte des Tunnelsystems gefunden. Auch der angebliche Goldzug der Nazis wird darin vermutet.

 

Unser Reiseleiter und Gästeführer Klaus Ahrendt bereitet für Sie rechtzeitig Exkursionen vor. Bleiben Sie gespannt...

 

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Veröffentlichung

Do, 14. Januar 2016

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